(Beinahe) Facebook-Freund mit einem Mönch

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Überall in Yangon werde ich angestarrt – ich starre einfach zurück und lächle. Dann lächeln auch die Myanmar, tauen auf und beginnen mich anzusprechen. Neben den wenigen Backpackern in meinem Hostel sind augenscheinlich nur drei weitere Westler in der früheren Landeshauptstadt unterwegs und ich offensichtlich für die Myanmar (selbst in meiner bequemen Reisehose) ein stark gefragtes Fotomotiv. Selbst Mönche bitten mich ein gemeinsames Foto machen zu dürfen. Das Lächeln übernehme ich mal für sie.

Photoshooting mit den Mönchen an der großartigen Stupa
Photoshooting mit Mönchen und Kiddies an der großartigen Swedagon Pagode

Am ersten Abend in Yangon werde ich auf der Strasse auch von einem über 70-jährigen Mönch angesprochen, der mir Tipps für meine weiteren Reiseziele in Myanmar gibt. Danach möchte er mit mir Kontaktdaten und eMail-Adressen austauschen. Würde mich nicht wundern, wenn ich bald von ihm eine Freundschaftsanfrage auf Facebook bekomme.

Ohne die Mönchskutte ist es für mich allerdings ziemlich schwer zu erkennen, wer denn nun aus Myanmar kommt oder doch asiatischer Tourist ist. Da es ungefähr 135 Volksstämme gibt, sehen einige aus wie Inder, andere wie Koreaner, Malaien, Singapuri, Chinesen oder sogar Araber. Das einzige was sie alle gemeinsam haben ist ihr Beinkleid – statt einer Hose tragen die Männer hier selbstbewusst den Longyi – den traditionellen Männerrock. Wenn sie lächeln erinnern sie mich auch immer ein wenig an Dracula mit ihren vom Betelnuss kauen rot gefärbten Zähnen.

Bei E42°C - not without my new umbrella
Bei 42°C alte Kolonialarchitektur bestaunen – definitiv nicht ohne meinen neuen (Sonnen)schirm

Ich versuche mich bei 42°C zum Sightseeing zu motivieren und laufe bei sengender Hitze ca. 3 km zur Swedagon Stupa – dem wichtigsten religiösen Komplex Myanmars. Alles was ich in Thailand bisher gesehen habe kann hier locker einpacken – so viel Gold, Farben-, Formen- und Figurenreichtum gibt es hier.

Offensichtlich bin ich auch der einzige wirkliche Besucher der Pagode. Die Myanmar liegen (schlauerweise) in den zahlreichen kleinen Tempeln im Schatten auf dem Boden und schauen mir neugierig zu, wie ich mir mit meinem neu erworbenen Schirmchen in der Hand auf dem heißen Pagodenboden die Fusssohlen verbrenne. Sobald ich mich nur eine Sekunde hinsetze, um zu verschnaufen, befinden ich mich sofort in der nächsten Fotosession.

Ich bin wirklich gespannt wie sich Myanmar entwickeln wird. In 5 Jahren sieht man sicherlich vor lauter Chinesischen Touristengruppen kaum mehr etwas vom schönen Marmorboden der Pagode. Vielleicht hilft der Tourismus dem Land aber auch, seine vielen vom Verfall gekennzeichneten Gebäude aus der Kolonialzeit zu erhalten und den Lebensstandard der Menschen zu verbessern. Myanmar entwickelt sich gerade enorm – die Frage ist nur in welche Richtung…

Ich bin neugierig auf den Rest des Landes. Nach dem schnellsten Zug in Japan ist hier in Myanmar für mich die Entdeckung der Langsamkeit angesagt – 16 Stunden geht es 500 km mit dem Nachtzug von Yangon nach Mandalay. Dann mal los…

PS: Mein Stopover in Kuala Lumpur war übrigens klasse – unerwartet modern und (für die paar Stunden) einfach zu bereisen. Gepäck am Flughafen abgeben und los gehts…

Stopover in Kuala Lumpur und rauf auf die Petronas Towers
Stopover in Kuala Lumpur und rauf auf die Petronas Towers

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