Unterwegs in Australien: Cairns und das Great Barrier Reef

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Bevor ich nach Australien aufgebrochen bin, fragte mich ein Freund, was willst du denn eigentlich da. Gute Frage, denn eigentlich ist Australien doch eine typische Destination, die man direkt nach dem Abi besucht. Das ist ja bei mir mittlerweile schon – let’s face it – über zehn Jahre her. Wie wird es für mich wohl nach acht Monaten im Malediven-Resort wieder alleine unterwegs zu sein? Und reicht mein Budget, um mir meine Top-5 Wünsche in Australien zu erfüllen?

Während die meisten Backpacker in Sydney, Melbourne oder Brisbane ankommen, landete ich mit einem kurzen Zwischenstopp in Bali direkt im tropischen Norden – Cairns. Palmen, Strand, 30 Grad – genau mein Geschmack und ein entspannter Übergang von den Malediven.

Cairns – Strand und Berge

Cairns ist anders als viele australische Großstädte – im Zentrum gibt es kaum Hochhäuser, die Strandpromenade ist gesäumt von Palmen, Grünflächen und zahlreichen Sportmöglichkeiten. Da im Meer vor der Stadt tatsächlich einige der tödlichsten Quallen der Welt und Krokodile auf ihr Mittagessen warten, gibt es inmitten der Stadt eine künstliche Lagune mit gefiltertem Meerwasser – auf auf 4800m2 kann man sich kostenlos abkühlen und in seiner Mittagspause das Somme-Sonne-Strand-Feeling genießen. In Bikini und Boardshorts in der Stadt unterwegs? In Cairns absolut nichts Ungewöhnliches.

Botanischer Garten Cairns

Direkt um die Ecke befindet sich der Botanische Garten sowie eine kurze Autofahrt entfernt der Daintree National Park Rainforest – einer der ältesten Regenwälder der Erde. Wenn es in Cairns also regnet, dann richtig. Binnen Sekunden sind die Straßen überflutet und der Himmel öffnet wortwörtlich die Schleusen. Wassermassen, wie ich sie bisher nur aus Zentralamerika kannte. Auch Zyklone sind um diese Jahreszeit nicht selten.

In Cairns fehlt es nicht an Agenturen und Angeboten, die einem als Backpacker den Aufenthalt in Australien so aufregend (und teuer) wie möglich machen wollen. Meistens gibt es alles für einen Bruchteil des Preises, wenn man es selbst organisiert.

So kann man beispielsweise für 100$ mit einer Seilbahn oder für den gleichen Preis mit einem alten Zug zum Kuranda Koala Park fahren. Ich nehme den lokalen Bus für 9$. In den 1,5 Stunden fahre ich durch eine Landschaft, die der Szenerie von Jurassic-Park gleicht. Einfach beeindruckend.

Kuscheln mit dem Koala, ein gechilltes Känguru und Urwald soweit das Auge blickt

Im Park selbst kann man sich tatsächlich mit Koalas fotografieren lassen. Da ich noch nie einen Koala aus der Nähe gesehen habe, bin ich sofort dabei. Die Schnauze ähnelt von der Struktur her tatsächlich der eines Nilpferdes, allerdings ist das Fell so unglaublich kuschelig weich – ich mag den kleinen müden Bären gar nicht mehr loslassen.

Cairns ist natürlich auch Ausgangspunkt für Ausflüge zum Great Barrier Reef. Einmal in der Korallenpracht des 2.300 km langen Riffs tauchen – für mich einer meiner großen Träume.

In der Stadt selbst werden an jeder Ecke Tauch-und Schnorchelausflüge angeboten, die alle zugegebenermaßen ein ganz schönes Loch im Backpacker-Budget hinterlassen. Was ist allerdings mittlerweile verstanden habe – man gibt so viel Geld aus, um ins Land zu kommen, wenn es allerdings dann darum geht, Geld für Aktivitäten zu investieren, kneifen die meisten oder wie meine Oma immer sagt – jetzt, wo wir schonmal da sind, können wir das ja auch machen. Okay Oma, Recht hast du.

Die Tauchgruppe

Mit Pro-Dive Cairns, der Tauch-Company in der meine ehemalige Arbeitskollegin Nicole arbeitet, ging es für 3 Tage und 2 Nächte hinaus aufs Meer. Meine erste Tauchsafari und ich hätte niemals erwartet, dass man auf einem Boot doch so komfortabel leben kann – eine warme Dusche, großartiges, frisch-gekochtes Essen, ein tolles Teams und eine supermoderne Tauchausrüstung inklusive Quallenanzug – nur zur Sicherheit natürlich.

Mr. Stachelrochen
Mrs. Turtle

Wie auf den Malediven ist leider ein großer Teil des Riffs bereits von der Korallenbleiche betroffen oder vollkommen abgestorben. Einige Spots allerdings begeisterten mich mit der unglaublichen (Farben)Vielfalt an Korallen und Lebewesen.

Hinter jeder Ecke gab es etwas zu entdecken – ob kleine Haie, Schildkröten, Stachelrochen oder einfach nur wunderschöne Fischschwärme.

In der großen Gruppe habe ich mich auch endlich getraut, meine ersten beiden Nachttauchgänge zu absolvieren. Ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werden.

Sharky Sharky

Lest im nächsten Artikel über wilde Dingos auf Fraser Island, wie ein Zyklon mir einen Strich durch meine Reisepläne machte und wie ich mich im Hippie Ort Byron Bay auf dem Surfbrett geschlagen habe.

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