Mit dem 7-Tage Japan Rail Pass so viel wie möglich sehen – das ist mein Ziel für diese Woche. Deshalb baue ich auf meinem Weg von Hiroshima nach Kyoto noch zwei Zwischenstopps in Miyajima und Kobe ein.
Miya-wer-wie-wo-was??? werdet ihr euch vielleicht fragen. Miyajima – ist eine kleine Insel ca. 20 Minuten mit der Bahn von Hiroshima entfernt und laut meiner iBooks Lonely Planet Version wiederholt zu einem der drei besten Views in Japan gewählt worden. Also hin da.

Wenn man von den Touristenmassen während der Golden Week (der Hauptreisewoche in Japan während derer überall Zustände wie beim Ferienanfang am Flughäfen herrschen) absieht, ist Miyajima traumhaft – türkises Wasser, kleiner Strand, freilaufende Rehe und neben dem Itsukushima-jinja (also dem orangen Gebilde auf dem Foto) gibt es einen Schrein und ein altes Samurai-Viertel zu bewundern. Was für ein schöner Vormittag.
Anschließend geht es für einen Tag nach Kobe – mehr braucht es in dort leider auch nicht. Irgendwie habe ich mir Kobe anders vorgestellt – mehr grüne Weiden und Kühe und so. Stattdessen erwartet mich eine 1,5 Millionen Stadt, die mir vorkommt, als sei sie noch auf der Suche nach ihrer eigenen Identität.

Am Hafen begrüßt mich das mittlerweile fast schon obligatorische deutsche Bierfest (0,5 Liter kosten nur 12€ – das richtige Oktoberfest ist für Japaner also fast schon ein Schnapper). Neben einer Elvis-Statue, einer Stahl-Giraffe und einem spanischem Hauptbahnhof (warum braucht man in Japan eine Estacion de Kobe???) bietet die Stadt auch ein U-Boot, einen Leuchtturm, ein Baumgebilde wie in Singapur, ein Riesenrad und allerlei weitere Dinge, die man gedanklich nicht unbedingt in eine japanische Stadt packen würde. Aber jeder wie er mag – und Kobe mag eben von allem etwas.

Und ich mag Kobe-Rind…Da ich mir das doch etwas überteuerte Bier gespart habe, gönne ich mir am Abend einen 80g schweren Snack vom 100% Kobe-Beef Imbissstand (der übrigens in China-Town liegt). OMG – ist das zart. Kauen wird bei diesem Fleisch plötzlich mal völlig überflüssig. Offensichtlich vermisse ich nach den Fetthühnern in China und den Fischwochen auf den Philippinen richtig leckeres Rindfleisch. Sofort werden die Rouladen bei Oma für den Heimatbesuch vorbestellt.
Mal schauen welche kulinarischen Highlights es auf meiner nächsten Station – Kyoto – für gibt.