146 Riesenpandas und 14,3 Millionen Chinesen leben in Chinas viertgrößter Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan.

Uns fällt sofort die Gelassenheit und – für unsere bisherigen Erfahrungen mit Chinesen – die ungewohnte Freundlichkeit auf – unser Guide in der Pandazuchtstation lächelt unentwegt und im Café holt man jemanden, der unsere Bestellung auf Englisch entgegennimmt. Sind wir wirklich immer noch in China?
Im Gegensatz zu unseren bisherigen – eher faden – Geschmackserlebnissen wird in Sichuan auch endlich richtig gewürzt (wir lieben beide spicy). Hier in Chendgu ist irgendwie alles – positiv – anders.

Dank des nationalen Statussymbols „Panda“ steht Chengdu mit seiner renommierten Zuchtstation auf der Liste der Entwicklungsstädte. Neben einer modernen Metro findet man überall riesige Shopping-Malls – in einer konnte ich sogar Schlittschuh laufen. Wenige Meter weiter patrouilliert die örtliche Polizei vor der Statue des Diktators Mao Zedong.

Chengdu scheint die Kombination von Tradition und Moderne bisher gut hinzubekommen. So gibt es nach wie vor überall Teehäuser, in denen sonntags gemütlich Mahjong gespielt wird. Die Obst- und Gemüsestände in großen Markthallen erinnern mich an Thailand. Nur die Streetfood-Fahrräder in den Straßen werden laut unserem Lonely Planet wohl immer seltener.

Ein Highlight war definitiv ein Sonntag im Peoples Park – dem ersten Park in Chengdu. Chinesische Familien strömen scharenweise in den Park, tuckern auf MOTORISIERTEN Tretboten über den künstlich angelegten See und bewundern die akkurat arrangierten Blumenformationen. Überall finden sich Tanz- und Gesangsperformances, Senioren halten sich am Trimm-Dich-Pfad fit und Kinder freuen sich über den angrenzenden kostenlosen Freizeit-Park.
China ist immer noch laut, fremd und anders – aber in Chendgu positiv anders.
Als nächstes geht es heute Abend in die Touristenhochburg Xi’an zu den Terrakottakriegern. Wir sind gespannt, wie diese Stadt unser Bild von China erneut verändern wird.