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Und, wo bist du gerade? Im Juni und Juli bei mir eine absolut berechtigte Frage, denn zwischen den Spielen im Stade de France bin ich ordentlich mit dem Flieger unterwegs.

Meine Stationen? Alle ein wenig spontan. So habe ich die letzten 3 Wochen neben Paris u.a. in der Bretagne&Normandie, auf Sardinien, in Rom, in der Schweiz und in Barcelona verbracht – quasi meine eigene kleine Tour d’Europe gemacht. (Deswegen diesmal ein etwas längerer Blog-Betrag)
BRETAGNE & NORMANDIE
Eigentlich wollte ich ja nach Guernsey und Jersey auf die britischen Kanalinseln. Ein historischer Krimi hatte mir dieses Ziel fest in den Hinterkopf gesetzt. Aber das mache ich dann wohl doch ein andermal, denn die Unterkünfte ab 100€ pro Nacht und das Schmuddelwetter sind gerade so gar nicht nach meinem Geschmack. Meine Alternative – Frankreich erkunden und ab in die Bretagne und Normandie.

Schon seit meinem Schüleraustausch wollte ich den zauberhaften Klosterberg Mont Saint Michel in der Normandie sehen und dank der günstigen Fernbusse gehts für nur 19€ tatsächlich ab Paris zunächst nach Rennes und tags darauf weiter zum Mont Saint Michel.
Der Anblick übertrifft meine Erwartungen bei Weitem – alleine beim Hinweg bekomme ich schon wieder Gänsehaut wie beim Mt. Fuji – seltsam, dass Berge das bei mir auslösen 🙂
Mit den Touristenmassen schiebe ich mich durch die schönen Altstadtgässchen hinauf zum Kloster und nach tollem bretonischen Galette, Cidre und einem Blick aufs Watt geht es schon wieder zurück nach Paris. Die kleinen, pittoresken Steinhäuser und schöne Natur werde ich in Erinnerung behalten. Auf alle Fälle eine tolle Region, um mit dem Auto Urlaub zu machen.
SARDINIEN
Nach dem nächsten Spiel in Paris folge ich der Einladung meiner ehemaligen Nachbarn aus Hamburg nach Sardinien und wir verbringen ein paar Tage ihres Sommerurlaubs gemeinsam auf die entspannte italienische Art zusammen.

Die Führung inklusive Olivenöltasting im Agrotourismo endet in einem familiären Rotweinnachmittag mit den Besitzern. Am nächsten Tag schauen wir uns Alghero – das Klein-Barcelona auf Sardinien – an. Gerne wäre ich noch länger geblieben – auf Sardinien kann man offensichtlich unglaublich gut die Seele baumeln lassen.
ROM
Auf dem Rückweg nach Paris habe ich “unglücklicherweise” 12 Stunden Aufenthalt in Rom.

Im Schnelldurchlauf geht es im Deutschland-Trikot durch das 35 Grad heiße Freiluftmuseum. Überall Geschichte zum Anfassen.
Im Gegensatz zu Frankreich passen mir allerdings auch die italienischen Klamotten ziemlich gut und so werden auch ein paar alte Teile im Reisegepäck ausgetauscht.
So lässt sich ein 12 Stunden Stopover doch aushalten 🙂
SCHWEIZ
Ein paar Tage später folge ich einer spontanen Einladung in die Schweiz. Ich muss zugeben, dass ich vorher über China mehr erzählen konnte, als über unser Nachbarland. Aber Reisen bildet ja bekanntlich.

Mit Schwizerdütsch und Französisch verstehe ich schonmal zwei der fünf Amtssprachen und meine Gastgeber helfen mir dabei meine Bauernschläue gegen wirkliche Fakten und Erlebnisse einzutauschen.
BARCELONA
Nach ein paar weiteren Tagen und dem Viertelfinale Island – Frankreich in Paris geht es auf die letzte große Europa-Station. Eine Woche verbringe ich in Barcelona, um meine Spanisch-Kenntnisse für Südamerika wieder aufzufrischen.
Ich bin überrascht, wie schnell alles wieder kommt – nicht überrascht bin ich, dass ich sämtliche Sprachen durcheinander haue. Anfangs spreche ich ein Kauderwelsch aus Spanisch-Französisch-Englisch und irgendwo her auch Italienisch. Meinen australischen und amerikanischen Klassenkameraden stelle ich – warum auch immer – Fragen auf Deutsch – mein Kopf leidet offensichtlich zunächst an hoffnungsloser Sprachverwirrung…Dank der Konversations- und Unterrichtsstunden bei Camino kann ich mich aber jetzt wieder einigermaßen auf Spanisch verständlich machen und nicht nur 2 Cervezas bestellen 🙂
Ein Highlight in Barcelona war natürlich auch der Besuch meiner Mama. Zusammen abends ins Freilichtkino zu gehen, die schönen Märkte und Sehenswürdigkeiten in Barcelona zu erkunden und Tapas zu schlemmen hat unglaublichen Spaß gemacht. Ist schön, wenn einen liebe Menschen auf der Reise begleiten. Gleich ein wenig mehr das Gefühl von zu Hause.
Jetzt geht es ein letztes Mal für das EM-Finale nach Paris zurück und dann für meinen Minion und mich das erste Mal nach Amerika. Sind beide schon ganz aufgeregt 🙂